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I  IGING eine Seite zur privaten Astrologie - Hilfe und - Forschung von U.L.B. Frank

Wasser_See

aus Mann

Zum Beispiel fragt Mann das (sich stets wechselnde) Orakel:

gemeinsam oder einsam ?

 

60 Wasser - See - Die Beschränkung - Erde-Saturn

Hier als 60 Wasser-See - Die Beschränkung  (Erde/Saturn)

Der Rausch soll hier im Zustand des Wachseins ausgenüchtert werden, damit die Träume sauber bleiben. Also auferlegt es dir die Beschränkung. Dabei müssen wir zumal folgendes unterscheiden: Das Genie lebt die Zeugung, der Künstler die Geburt und der völlig normal Beschränkte lebt das Leben. Doch - lebt er dabei auch selber? Na ja, er schlägt sich mit dem herum, was man so Leben nennt. Und genau dies sollte er eigentlich nicht tun! Denn das Leben hätte mehr als nur Schläge verdient. Und in der Beschränkung lernt er nun das Leben kennen.

»Die Beschränkung« ist nämlich toll, weil sie derart beschränkt ist, dass sie sich zuletzt selber aufhebt! Akzeptiere daher deinen Rahmen, klemme dich in ihn ein, setze dir Grenzen bei allem, was du unternimmst oder vorhast. Gehe mit verschränkten Armen durch die Systeme der Beschränkung und klettere durch die Beschränktheit hindurch! Und dann - schaue dich um! Es liegt nun ein Kadaver hinter dir, der dir am wenigsten gegeben hat, und dem du jetzt trotzdem am meisten verdankst! Das ist der Segen, der in der Beschränkung liegt.

Du solltest deinem Kopf hier sagen, er solle alles auslassen, einfach alles! Er soll verzichten und sich grämen, er soll sich scheuen und sich schämen, er soll vorne in sich gehen und hinten wieder raus, er soll die ganze Triebwelt selber fressen, denn nur so wird er sich selbst zum Schmaus. Gehe in die Oper und ins Theater, wie in die Apotheke und auf die Bank, sei Fisch und Vogel und alles andere auch, bis dir am eigenen Rollenspiel das Ding auffällt, das dir schon so weit zum Hals raushängt, dass du dich damit mit jedermann verbinden könntest. Lass alles aus! Wie einst ein Verurteilter, der in seiner Todeszelle geschrieben hat:

 

  • Ich bin Deutscher, was mir gar nicht passt,
  • Geboren zu Würzburg, das tief unten liegt;
  • Ich hänge nämlich meterlang an einem Ulmenast
  • Und spür am Hals, wie schwer mein Hintern hier wiegt...

Gerade wo du zögernd erst und nur in Gedanken etwas auslässt, dort bittet sich jetzt der Kopf etwas ein. Du wirst also klüger. Und wo du beherzt und geschmeidig gleich alles auslassen willst, dort gibt dir jetzt der Bauch ein Stelldichein. Du wirst also auch noch gesünder dabei!

»Du seist altmodisch!«, schreien dir die Beschränker auf sämtlichen Flughäfen entgegen, über die du der Beschränkung zu entkommen suchst. Und du jubelst zu ihnen zurück: »Beides stimmt! Ich bin alt und ich bin modisch!« Die Beschränkung macht's möglich.

Du liebst die Beschränkung, denn die Liebe ist beschränkt, weil sie ja im Sämchen den Baum entdecken kann, und in jeden Wassertropfen gleich das Mittelmeer sieht. Doch die Beschränkung ohne Liebe meint: »Was ich nicht weiß, das macht mir heiß!« Das bedeutet, dass sich die Liebe ohne Beschränkung nur noch als Manko verstehen kann. Und nur in der Beschränkung selbst, ist dann jegliches Manko nicht mehr erlaubt, sonst wär's ja gar nicht die Beschränkung!

Das heißt also, in der Beschränkung rücken wir der Liebe näher. Wer daher die »Beschränkung« versteht, weil er sie liebt, kann daraus einen »Umgang« machen. Er umgeht sich auf leisen Sohlen und pirscht sich gleichzeitig von hinten an sich selber heran! So haben es schon die Indianer gemacht und »Schmittchen Schleicher« hat's ihnen dann nachgetan. Es gibt jedoch Leute, die gehen während der Beschränkung zum Psychologen oder zum Psychiater. Das ist aber nicht der richtige Ort für die Beschränkung, denn dort merken sie ja nur, wer nun wirklich beschränkt ist. Aber sie finden nicht heraus, was die Beschränkung ist. Und sie suchen nicht nach dem, was sie uns bringen will. Du aber sollst jetzt nicht merken - sondern leben! Und das ist etwas ganz anderes.

Was hilft es dir, wenn du angesichts des Psychologen bemerkst, dass es auch ein Manko gibt, dessen man überdrüssig werden kann! Es hilft dir nichts. Und was hilft es dir, wenn du es tröstlich findest, dass der Bursche um sich wenigstens noch seine »Patienten« hat, weil sonst das gesamte Krankheitsbewusstsein an seiner Seite vor Einsamkeit aussterben würde? Es hilft dir auch wieder nichts. Die wahre Beschränkung ist erst verwirklicht, wenn du spürst: »Aha, im Sprechzimmer eines Arztes traf ich auf ein Skelett, in dem eines Psychiaters stieß ich gar auf eine Leiche!« Denn erst jetzt bist du mit dir allein - und allein mit der Beschränkung. Alleinsein gehört dazu. Solange es nämlich den Retter in der Not gibt, wird der Mensch sich weiter hilflos gebärden. Und er wird niemals beschränkt sein. Genau dies wäre dann die Beschränkung seiner Menschlichkeit!

Spiel also drauflos, was das Leben so aushält. Nachher kannst du immer noch sagen: »Wie das Leben halt so spielt!« So entsteht unser Bewusstsein. Gerade in der Beschränkung sind sie landauf landab so sehr hinterm Bewusstsein her, dass man sich fragen muss, was das Unbewusste damit wohl bezwecken mag? Das heißt also, vor allem die Psychologie lebt von »der Beschränkung« - denn jeder lebt ja bekanntlich von Seinesgleichen. Und daher ist die rein psychologische Beschränkung dadurch erkennbar, dass sie auf einem Gesundheitswahn derart daher galoppiert, dass keiner mehr dazu kommen wird, dass ihm etwas Wirkliches fehlt. Und darum leiden Sie jetzt alle am Unwirklichen! Die Beschränkung an Zeit und Geld und sämtlichen Reserven lässt nämlich kein anderes Leiden mehr zu. Es gibt keinen Platz mehr für Fehlendes auf dieser Welt - das ist die totale Beschränkung!

Zuletzt erinnert dich die Beschränkung nur noch an deine Frage. Diese Frage erinnert dich an den »zerstreuten Professor«, der zu Beginn seiner Vorlesung einmal in aller Eile mit einem Blick den Saal überflogen hat und daraufhin murmelte: »Ich sehe heute viele, die nicht hier sind!« Das war aber kein Psychologe, der zerstreute Professor. Er lebte authentisch die Beschränkung! Die Psychologie ist noch heute hinter ihm her.

Kurzum: Bei kostspieligen Einbildungen muss die Rechnung immer in der Höhe einer Vorstellung lauten. Und es gibt daher nur eine Möglichkeit, um mit der Beschränkung spielerisch und auf einfache Weise fertig zu werden: Du musst sie beschränken!

 

I GING

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