aus feminin

Zum Beispiel fragt Frau das (sich stets wechselnde) Orakel:

gemeinsam oder einsam ?

 

Hier als 51 Donner-Donner - Das Erregende - (Uranus/Mars - Die Erschütterung)

Die Erschütterung der Triebwelt stellt sich für uns im Zufall dar. Der Zufall ist immer dann fällig, wenn sich die Falle schon »zugemacht« hat. Und Fallensteller sind wir alle! Doch wenn wir dem Leben Fallen stellen, aus denen es sich selber nicht mehrbefreien kann, dann bedient es sich unserer eigenen Triebe, die noch mit dem Leben verbunden sind, weil sie ihre Verwandtschaft zum Leben noch nicht verleugnet haben.

Diese »unkultivierten« Triebe sorgen dann für das Fällige, indem sie mit dem Leben zusammenspannen. Unsere »kultivierteren« Triebe nehmen in diesem Vorgang zwar bloß einen »Zufall« wahr und erschrecken nun auch noch lebhaftdarüber! Also wird es erst dann keine »Zufälle« mehr geben, wenn unsere Fallen derart perfekt sind, dass wir das Leben in uns selber gänzlich ausgeschaltet haben. Bis dahin aber funktionieren die »Zufälle« bestens, denn das Leben in unseren Fallen wendet sich an das Leben in uns selbst, und wir reagieren darauf, ohne dass der Königstrieb im Kopf (der Wille) etwas dagegen ausrichten könnte.

Man kann sich den Zufall als äußeres Erleben und inhaltlichen Schock (Trieb-Empfindung) erklären, der durch einen Vorhang zwischen Licht und Dunkel getrennt ist. Der irdische Vorhang ist der Äther, das Geschehen an seinem Platz sind die Erscheinungen. Wie im Theater werden dann Licht und Dunkel über die Erscheinungen getrennt, das heißt, sie sind bereits schon im seelischen Vorfeld unterschieden worden, wenn wir uns die Erscheinung des energieverzehrenden Vorgangs jetzt noch einmal selber beschreiben (bzw. ansehen). Was immer sich dabei abspielt, ist ein Zufall, den wir geplant haben! Im Theaterstück, das wir uns also ansehen, parodieren wir uns auf diese Weise selber, denn wir warten auf einen Höhepunkt oder auf einen Schock, der sich dann tatsächlich einstellt. Wir lassen uns dann von ihm vom Stuhl reißen und sind zutiefst geschockt, obschon wir eigens für ihn hingegangen sind und auf nichts anderes gewartet haben. Genau so ist es, wenn sich der Zufall zeigt. Wir kennen das Programm nicht nur, wir sind sogar die Intendanten, aber wir wollen nichts wissen davon.

In den Fallen, die wir dann dem Leben stellen, möchten wir gern alles Fällige ausschalten. Und im Ausgeschalteten haben wir die Möglichkeiten des »Zufalls« zum »Restrisiko« des Lebens gemacht, indem wir alles Fällig auf den Zufall zusammenschrumpfen lassen. Also ist der Zufall eine Zeitbombe, in dem das von uns verdrängte Leben tickt. Und im Zufall explodiert dann das Leben ins Licht! Tatsächlich geschieht aber im Zufall nichts besonderes. Bloß, wenn wirklich etwas passiert, dann geschieht nichts mehr, - und das ist das »Erregende« daran, das ist die ganze Erschütterung! Es kann nichts mehr geschehen, weil jetzt endlich etwas passiert. Man könnte das Erregende, das sich im Zufall zeigt, also auch die »Sünde« nennen. Denn es gibt nichts, wofür wir mehr verantwortlich wären, als für Zufälle!

Wenn es im Bauch nur so brodelt von der Einwirkung lauter »zufälliger Erscheinungen«, die der Kopf in der Außenwelt registriert, dann haben wir das Licht nicht mehr nur zu verdrängen versucht, sondern wir wollten es in der Unterwelt gleich selber zur Strecke bringen. Was aber dann um uns herum flitzt sind Strahlen, Schein und Erscheinungen, die nicht mehr aufzuhalten sind und die wir nicht mehr verstehen können. Manchmal haben wir mit einem Menschen eine solche Begegnung. Genau genommen, ist es eigentlich immer so.

Der Mensch, der uns wie ein Gnom, wie ein Dämon, oder wie ein Wesen aus dem All, um die Ohren flitzt, ist eine Erscheinung unseres verdrängten Lebens. Aber er ist ja »nur« ein Mensch! Nein, nicht »nur«, sondern er ist ja auch noch ein Mensch! Aber: »Er erregt sie sosehr, der Kerl!« Oder »Sie erregt ihn sosehr, die Schlampe!« Dabei geschieht gar nichts wirklich. Aber es passiert ein Unmenge dabei. Und was dabei passiert, können wir jetzt das Fällige nennen.

»Die Erregung vorm Licht«

Euer spontanes Zusammentreffen beruht auf Elektromagnetismus, dessen hypererotisierende Wirkung ihr beide geradezu unmittelbar und äußerst gewaltig erlebt, entsprechend einem unerwarteten, urplötzlichen Wolkenbruch. Dabei markierst du als Mann den scharfzackigen, grellblauen Blitz, während du als Frau das relativ still vor sich hin plätschernde Brunnenwässerlein darstellst, das ihm jetzt zur Ableitung seiner neuromentalen Hochspannung dienen soll. In Wahrheit ist er aber auch »Der vom Blitz Getroffene«, der beim Fallen noch einige Umstehende mit sich zu Boden reißt, was zu den ganz allgemeinen Phänomenen der Scheinbarkeit gehört, in der unser Verhalten geprägt wird. Und weil du dich als Frau zum Sturz anbietest, da du in seiner Nähe weilst, bist du es jetzt auch, die plötzlich unter ihm liegt! Gleichsam »auf dem Boden der Tatsachen« erlebst du als Mann dann eine unsägliche Wohltat darin, deinen extremen inneren Bilderstau aufzubrechen und die angesammelte Hitze in einem Akt der Befreiung, der dich wie eine Zitterpappel durchschüttelt, in sie entladen zu dürfen. Du als Frau fühlst dich von seiner aberwitzig originellen Erscheinung regelwidrig, doch unwiderstehlich angezogen, was deine Sinne verwirrt und fasziniert zugleich. - Und alles war doch eigentlich ein reiner »Zufall«, denn nur noch in ihm vollzieht sich das Unvermeidliche.